Ich habe schon viel über Bangkok gehört, bevor wir hier hin gefahren sind. Manches traf zu, anderes weniger. Jedoch kann ich sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Ich habe Bangkok weniger als stressig, voll, laut oder "stinkend" empfunden, so wie es mir oft beschrieben wurde. Natürlich sind sehr viele verschiedene Menschen, viel Verkehr und viel Tourismus hier, aber man findet auch überall ruhigere Plätze ein bisschen abseits des Trubels für den nötigen Kontrast. Ich empfand Bangkok als überraschend sauber und wenn man gelernt hat Ampeln zu missachten, dann kommt man auch über jede Straße, man darf nur nicht den Fehler machen zu zögern oder gar stehen zu bleiben.
Wir kamen an unserem ersten Tag morgens in unserem Hotel an, dieses liegt direkt mitten in Chinatown, damit waren wir im Zentrum für kleine Läden, Restaurants und Straßenstände. Der komplette Fußgängerweg an den Straßen dient als eine Art Marktplatz, an jeder Ecke wurde etwas zu essen gebrutzelt oder Räucherstäbchen verbrannt.

Nachdem wir unsere nähere Umgebung ausführlich erkundet hatten, machten wir uns auf den Weg zum ersten Tempel. Wir schauten uns als erstes Wat Pho an. Diese Tempelanlage fand ich sehr beeindruckend, die vielen kleinen und größeren Statuen, die Details der Verziehrungen. Das absolut besondere an dem Tempel ist jedoch der riesige liegende vergoldete Buddha. Dieser füllt ein komplettes Tempelhebäude aus!

Die gesamte Tempelanlage ist so groß, dass man auch mal einen ruhigeren Ort zum Hinsetzten und Sammeln finden konnte. Außerdem gab es dort Trinkwasser gratis zum Eintritt dazu, was natürlich auch ein Grund ist einmal eine Pause einzulegen, denn in dieser schwühl warmen Jahreszeit kann man ganz schön ins Schwitzen kommen. Dies hat auch sehr die Mücken gefreut, die sich an diesem Tag über mich hermachten. Ein paar habe ich schon beim Stechen erwischt, als wir unsere kleine Pause einlegten.
Mit der Fähre über den Fluß Chao Phraya kommt man direkt zum nächsten Tempet Wat Arun, diesen haben wir jedoch nur von außen betrachtet, da er derzeit in Gerüsten gekleidet ist. Von dort sind wir zurück mit der öffentlichen Bootslinie (diese Touristen Hop-on-Hop-off-Boote braucht eigentlich kein Mensch). Die öffentlichen Boote kosten etwa 15 THB pro Person (0,40 €). Es ist wirklich schön einfach mal flußaufwärts oder abwärts diese Fähren zu nehmen und die Stadt vom Wasser aus zu betrachten.
Den ersten Tag unserer Weltreise ließen wir ruhig in der Rooftop-Bar unseres Hotels ausklingen und gönnten uns zur Feier des Tages einen sehr leckeren Cocktail. Der Ausblick über die Stadt wurde durch ein Gewitter in weiter Ferne noch etwas interessanter gemacht und ich veranstaltete mit meinem Koblenz-Quietscheentchen, welches ich zum Abschied von einer lieben Freundin bekommen habe, ein Fotoshooting.

Am zweiten Tag fuhren wir mit der Metro (auch super günstig) zum Lumphini-Park. Ein sehr schöner großer Park, gut als Abwechslung zur Großstadt-Hektik. Dort sind Schildkröten und Warane so wie bei uns Enten und Schwäne zu finden, was mich natürlich total faszinierte. Zuhause erfreut mich ja schon immer eine Eidechse, umso größer war die Freude bei den Waranen.
Endlich fuhren wir nun auch mit einem Thukthuk und das sogar quer durch die Stadt. Und verhandeln lohnt sich hier: von ursprünglich 150 THB ging der Preis für unsere Fahrt runter auf 60 THB. So eine Thukthuk-Fahrt gehört natürlich auch zu dem Bangkok-Erlebnis dazu, bei der Fahrweise will ma. manchmal lieber die Augen zu machen.
Ein weiteres Muss für den Bangkok Aufenthalt ist für mich der Wat Saket. Man geht 344 Stufen auf einen künstlich aufgeschütteten Berg, auf dem der goldene Chedi (Turm) ist. Von dort hat man eine wunderbare Sicht über Bangkok, dazu läuten die Gebetsglocken. Dies ergibt eine sehr schöne Athmosphäre und man sollte sich ruhig etwas Zeit nehmen alles auf sich wirken zu lassen. Ich fand es atemberaubend schön dort.

Natürlich gingen wir auch zur Khaosan Road, die Touristenstraße von Bangkok, die das Bild, welches man von der Stadt hat, wesentlich prägt. Mal ein Erlebnis, aber ich finde die Stadt hat definitiv mehr zu bieten als nur Party.
Abends waren wir dann am Phra Sumen Fort, daneben ist ein kleiner süßer Park mit Blick auf den Fluss und die Rama-VIII.-Brücke. Der Blick war sehr schön und wir tranken heimlich ein Bier (Alkohol und Zigaretten waren in dem Park verboten).
Am letzten Tag haben wir noch einmal ausgiebig die öffentlichen Wasserverkehrsmittel genutzt. Endlich kam ich auch in den Genuss einer Fussmassage, da wir die Tage viel zu Fuß unterwegs waren, war das eine wahre Wohltat.
Der interessanteste Tempel an diesem Tag war der Sri Mariamman Temple, ein sehr bunter Hindutempel.
Noch ein letztes Mal probierten wir uns durch die Köstlichkeiten der Straßenstände. Ich kann jedem nur empfehlen einfach alles zu probieren, was gut riecht. Ich wusste zwar nicht immer was ich da grade esse, aber meine Geschmacksknospen haben sich fast jedesmal überschlagen vor Freude.
Abends mussten wir natürlich eine der vielen Rooftop-Bars mitnehmen. Dort hat man einen sehr schönen Blick über Bangkok. Wir konnten hier den Sonnenuntergang genießen und den Abend ausklingen lassen.
Jetzt ist mein Artikel doch etwas länger geworden als ursprünglich gedacht, dabei habe ich wirklich nur die Höhepunkte erzählt. Daran sieht man, wieviel man in Bangkok sehen kann. Auf jeden Fall immer mit offenen Augen durch die Straßen gehen, eigentlich kann man hier an jeder Straßenecke etwas entdecken.

