Joachim und ich entschieden uns die Tempelebene auf eingebe Faust zu erkunden. Wir wollten uns frei entscheiden, welchen Tempel wir uns und wie lange wir uns diesen ansehen wollten.
Es gab zwei Möglichkeiten die Tempelebene von Bagan zu erkunden, entweder mit dem Fahrrad (bei der Hitze?) oder mit einem Elektroroller. Touristen war es nicht erlaubt hier einen normalen Motorroller zu fahren. Ich fand diese Regelung sehr gut, denn die E-Roller sind schön leise und in der Hauptsaison soll es hier von Touristen nur so wimmeln. Man stelle sich den Motorenlärm nur mal vor…
Wichtigste Verkehrsregel in Myanmar: Hupen! Anfangs war ich immer irritiert, wenn ich "angehupt" wurde, aber schnell waren mir die Regeln klar: Wenn man überholt, dann hupt man. Wenn man abbiegt, dann hupt man. Wer zuerst an einer Kreuzung hupt hat Vorfahrt. 🙂 Und auch sonst kann ein Hupen nie falsch sein.
Am ersten Tag mit Roller suchten wir uns vorher alle empfohlenen Tempel und Pagoden raus und machten uns auf dem Weg. Ich habe noch nie so viele Tempel gesehen und ich habe noch nie so viele Buddhas gesehen! Aber jeder Tempel ist anders. Nur irgendwann schauten wir uns nur noch die von innen an, die auch innen noch besonders schön sein sollten. Denn die Buddhas sahen alle meist ziemlich ähnlich aus und es kam schon vor, dass in einem Tempel mehrere zu finden waren. Und es gab Buddhas in allen Größenordnungen!
Es ist schon beeindruckend, wenn man sich vorstellt wie es früher mal in dieser Gegend ausgesehen haben mag, es stehen nur noch etwa die Hälfte der Tempel, die mal zu jener Zeit gebaut wurden. Und die Anzahl der Tempel, die noch stehen ist echt beachtlich. Man kann es schwer beschreiben wie beeindruckend der Blick von der Terrasse einer Pagode über die Ebene voller Tempel und Pagoden ist. Ein wunderschöner Anblick. Egal auf welche Pagode wir gestiegen sind, ich fand es immer wieder schön.

(Foto Panorama)

Den zweiten Tag mussten wir leider die Tempelbesichtigungen aussetzen. Es regnete fast den ganzen Tag ununterbrochen, aber schließlich ist hier ja auch grade Regenzeit und dafür sind sehr wenig Touristen hier. Und ein Tag Ruhe hat noch niemandem geschadet. Wir haben ja schließlich Zeit.

(Foto Pisa)
Der darauf folgende Tag war sehr schön, wir düsten wieder mit unseren zwei Rollern durch die Tempelebene. Ich hätte gerne meine Schwester hier gehabt, denn sie liebt das Rollerfahren.
Es war ein riesen Spaß mit den Rollern über Sandwege und Trampelpfade von Tempel zu Tempel zu fahren. Diese Roller waren von robuster chinesischen Qualität und erstaunlich off-road-fähig. 🙂 Diesmal fuhren wir ziellos einfach drauf los und wir haben uns das angeschaut was uns ins Auge sprang. Durch den heftigen Regen waren die Wege teilweise sehr matschig. So kam es dazu, dass ich in meinem Übermut in einer riesigen Matschpfütze mit dem Roller ausrutschte. Ich schaute nach hinten und sah nur Joachims zufriedenes Grinsen, denn er hatte es auf Video.
(Foto Tor)
Außerdem machten wir an diesem Nachmittag noch eine kleine Bootstour auf dem Irrawady. Ich habe auch noch nie so einen großen Fluss gesehen. Okay, es ist Regenzeit und der Irrawady hat Hochwasser, aber man kann das gegenüberliegende Ufer nur erahnen!
Eine Sache fand ich aber sehr schade, und zwar war die Uferböschung streckenweise eine einzige Müllkippe. Ich hoffe, dass sich das in naher Zukunft noch ändert, denn wäre der Müll nicht da, dann wäre es hier noch viel schöner.
(Foto Flusspanorama)
