Nach reichlicher Recherche entschieden Joachim und ich uns für die Bootsfahrt von Lombok nach Flores mit Perama. Wir hatten einige Berichte gelesen von in Seenot geratenen Booten und dieser Anbieter hatte als einziger Sicherheitsstandards wie Funk und GPS an Bord. Die Tour war zwar etwas teurer als die der anderen Anbieter, aber wir merkten auf unserer Überfahrt, die 3 Tage und 2 Nächte dauerte, dass sich hier jeder Cent gelohnt hat.
Es gibt auch wieder ein schönes Video für euch von dieser Tour:
Video Schifffahrt Lombok nach Flores
Die Tour began in Mataram, von dort fuhr unsere Reisegruppe mit dem Bus bis zu dem Perama Docking im östlichen Teil von Lombok. Auf dem Weg hielten wir noch an einem Dorf zum traditionellen Mittagessen und lernten etwas über die Arten, wie hier Landwirtschaft betrieben wurde. Außerdem führte unser Weg vorbei an dem Haus des Gründers von Perama, der uns seine Firma und Philosophie vorstellte. Das war sehr interessant und ich fand es gut, dass er viel Wert darauf legte, dass sich die Einheimischen hier weiterentwickeln und er viel in die Bildung der Jugend investierte.
Bevor wir aber endlich zum Boot kamen, gab es am Perama Docking noch eine kleine Pause mit Essen und wir lernten einen traditionellen Tanz und spielten mit den Kindern Hulahoop und Stelzenlaufen.
Erst als es schon dunkel war, sind wir auf das Boot gegangen, auf dem wir die nächsten zwei Tage und Nächte verbringen sollten. Joachim und ich schliefen zusammen mit 17 anderen auf dem Deck. Hier wurde abends immer ein Lager aus Matratzen aufgeschlagen. Es gab auch noch Kabinen unter Deck, hier kamen noch weitere Passagiere unter.


Vor dem Schlafengehen spielte Paul, ein Musiker aus Holland, uns noch ein Ständchen auf seiner Gitarre, das machte die Atmosphäre auf unserem Schlafdeck perfekt. Die Nacht an der frischen Meerluft mit dem gleichbleibenden Brummen des Motors haben alle sehr gut geschlafen, es wurde auch niemand – auch nicht Joachim – seekrank. Ich wachte ein bisschen nach Sonnenaufgang auf, Joachim war schon wach. Ich folgte ihm zum Bug des Bootes um die aufgehende Sonne zu genießen. Das Meer war wunderbar ruhig und die Wasseroberfläche glitzerte im Sonnenlicht. Ich beschloss am nächsten Morgen rechtzeitig zum Sonnenaufgang wach zu sein, um ihn ganz mitzubekommen.
Schon bald nach dem üppigen Frühstück erreichten wir unseren ersten Zwischenstopp Satona Island. Wir setzen mit einem kleinen Beiboot über zu der Insel. Hier gab es einen sehr salzhaltigen Kratersee in der Mitte der Insel. Der Kratersee war viel salziger als das Meerwasser. Nachdem wir hier die Schwerelosigkeit durch den Auftrieb ausgiebig getestet hatten, ging es an den Strand der Insel zum Schnorcheln. Schon kurz nach dem Strand konnten wir einige Fische und Korallen bestaunen. Zurück an Bord des Schiffes sprangen wir vom Schiff ins Meer. Ich war sehr stolz auf mich, dass ich mich auch traute und sprang immer wieder.

Die Schifffahrt an sich war mega schön und entspannend. Alle Mitreisenden waren sehr nett und wir hatten eine sehr schöne Zeit zusammen. Man sonnte sich entweder am Bug des Schiffes oder entspannte einfach so an Deck. Joachim spannte seine Hängematte am hinteren Ende des Decks. Hier konnten wir auch mal abwechselnd ein kleines Nickerchen machen.


Abends ging es dann nach Kilo Beach. Hier war der ganze Strand übersät von Korallen und im Wasser wimmelte es von Seeigeln. Ich war froh, dass ich meine Wasserschuhe dabei hatte. Ich erkundete etwas den Strand und fand sehr beeindruckende Fossilien. Wir genossen zusammen den Sonnenuntergang auf der Insel und grillten im Lagerfeuer Maiskolben, um danach dann für das richtige Abendessen zum Boot zurückzukehren.

An diesem Abend machten wir nach dem Abendessen noch eine kleine Disko auf dem Schiff. Es war sehr lustig zu tanzen, da das Schaukeln des Schiffes einen leicht aus dem Takt brachte. Wir stellten fest, dass die bevorzugte Musik in Indonesien spanische Musik oder Techno war, eine interessante Kombination. Vor dem Schlafengehen bekamen wir von Paul ein weiteres Gute-Nacht-Lied. Morgens schaffte ich es zusammen mit Joachim aufzustehen und den Sonnenaufgang anzusehen. So kann ein perfekter Tag beginnen.

Heute war das Highlight der Überfahrt von Lombok nach Flores. Heute besuchten wir Komodo. Eine der Inseln, auf denen die ältesten Reptilien der Welt lebten. Die Komodowarane, die hier nur Komodo-Dragons gennant wurden. Wir waren alle sehr aufgeregt, ob wir das Glück hätten welche zu sehen.
Und wir hatten Glück! Und was für ein Glück, wir sahen die Drachen sogar beim Essen. Als wir mit unserem zugeteilten Ranger über die Insel gingen, fanden wir erst einige der Reptilien faul rumliegen. Uns wurde erklärt, dass die ausgewachsenen Warane nur etwa einmal im Monat essen würden, ansonsten liegen sie einfach nur faul in der Sonne rum um sich aufzuwärmen. Jungtiere leben meist auf den Bäumen, da sie sonst von den älteren Tieren gefressen werden. Auch schon der Anblick der liegenden Drachen war beeindruckend. Als wir weiter über de Insel gingen, meinte der Ranger er hätte einen Tipp, dass Nahe am Strand auch Warane wären, ob wir unsere Tour abkürzen wollten.
Wir gingen Richtung Strand und dann sahen wir die richtigen Drachen. Fast schon etwas Angst einflößend… Drei Warane zerrissen mit einiger Gewalt einen Elchkadaver. Sie stritten sich teilweise um die Beute. Es war wirklich beeindruckend und wir schauten alle gebannt zu.


Als wir wieder auf dem Schiff waren, waren alle glücklich über das Erlebte. Auf dem Weg zur letzten Station bevor wir die Stadt Labuan Bajo auf Flores erreichten, wurde unser Glück noch übertroffen. Wir sahen von weitem Wasserfontänen von Walen. Alle waren ganz aufgeregt, der Kapitän steuerte das Schiff in diese Richtung und als wir fast da waren, sahen wir die zwei Wale noch bevor sie untertauchten. Wow!
Unsere letzte Station war dann der Pink Beach. Der Sand wurde durch eine bestimmte Korallenart rosa gefärbt. Nur leider war er nicht mehr ganz so rosa, da viele Touristen der Meinung gewesen waren den Sand mit nach Hause nehmen zu müssen anstatt ihn mit der Nachwelt zu teilen. Aber es war trotzdem ein sehr schöner Strand und man konnte gut schnorcheln.



Der Abschluss dieser Tour war für Joachim und mich die Party auf dem Schiff im Hafen von Labuan Bajo, um 23 Uhr verließen wir das Schiff und die meisten der Mitreisenden, da diese die Tour weiter zurück nach Lombok machten.
Diese Schifffahrt war etwas ganz besonderes und ich denke immer wieder gerne daran zurück, wir haben die drei Tage mit vielen lieben Menschen verbracht und soviel schöne Dinge sehen dürfen.
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