In Labuan Bajo suchten wir uns ein sehr schönes Hostel als Bleibe aus. Abgesehen davon, dass es sehr schön bunt eingerichtet ist, war mein Highlight hier, dass wir hier dan ganzen Tag über Pancackes machen durften. Es gab eine kleine offene Küche und im Kühlschrank war immer Teig. Dadurch merkte ich, wie sehr ich das Kochen zuhause vermisste. Einen Pfannkuchen in der Pfanne machen ist zwar nicht direkt kochen, aber es machte Spaß. 🙂 Joachim und ich waren so schlau uns im Supermarkt Nutella zukaufen, somit war unser Frühstück für unsere Zeit in Labuan Bajo perfekt. Das Hostel hatte außerdem auch noch einen Billardtisch, so dass wir mit Paul, dem holländischen Musiker, ein paar Partien spielen konnten.

An unserem ersten Tag organisierten wir das Wichtigste: Wir gingen zur Tauchschule und meldeten uns für Fun Dives am nächsten Tag an. Wir entschieden uns für die Tauchschule Uber Scuba, die wurde uns von unseren Tauchbuddies von Gili Air empfohlen, die zwei waren schon vor uns hier tauchen gewesen. Außerdem holten wir uns einen kleinen Vorgeschmack auf das Tauchen und machten einen Schnorchelausflug, der kostenlos von unserem Hostel angeboten wurde. Das Schnorcheln an einer der Inseln vor Labuan Bajo war schon sehr beeindruckend. Wir waren sehr gespannt wie dann erst das Tauchen hier sein würde…

Man fährt von Labuan Bajo aus in zwei Tauchgebiete, das sind immer Tagesausflüge mit drei Tauchgängen, da man bestimmt schon 1,5-2 Stunden bis zu den Tauchspots unterwegs ist. Entweder fährt das Boot nach Central Komodo oder in den Norden. Beide Tauchgebiete sind im Komodo Nationalpark, also geschützte Gewässer. Eine weitere Besonderheit ist hier, dass hier zwei Ozeane aufeinandertreffen, was zu ordentlich Strömung führt. Durch diese Eigenschaften zählt Komodo zu einem der besten und schönsten Tauchgebiete der Welt. Im Norden kann man nur mit dem Advanced Open Water (AOW) tauchen, den ich ja auch auf Koh Tao gemacht habe, aber an dem ersten Tag wollte ich erstmal im Central Komodo tauchen, da ich ja auch noch nie mit richtiger Strömung getaucht bin. Ich hatte eine gesunde Mischung von Vorfreude und Nervosität als wir zu unserem ersten Tagesausflug in das Tauchparadies Komodo Nationalpark starteten.


Unser zweiter Tauchgang war beim Manta Point und es war atemberaubend. Wir hatten soviel Glück und sahen mehrere dieser anmutigen Riesenrochen. Wir sahen sogar Mantarochen, die auf der Unterseite ihres Körpers auch schwarz waren, was eher selten ist. Es ist gar nicht zu beschreiben wie wunderbar dieses Gefühl ist, wenn man taucht und ein Mantarochen über einen weggleitet, es bleibt einem fast das Herz stehen vor Aufregung.
Am zweiten Tag wollten wir eigentlich dann im Norden von Komodo tauchen, aber da grad Vollmond gewesen war, waren die Strömungen zu stark und wir gingen wieder in Central Komodo tauchen. Auch an unserem zweiten Tauchtag hatten wir das Glück Mantarochen zu sehen. Auf einer Sandbank, wo wir den Safetystop einlegten, spielten die Mantas mit der Strömung und schwammen hin und her, immer wieder an uns vorbei. Ich hatte noch nie so einen schönen Safetystop beim Tauchen erlebt.


An unserem dritten Tag gingen wir endlich in den Norden von Komodo, wir tauchten bei Castle Rock, Christal Rock und Caldron. Die ersten beiden sind ziemlich ähnlich. Ich versuche euch mal Christal Rock etwas zu beschreiben. Wir sind auf der Strömungsseite hinabgetaucht, wir mussten hier direkt nachdem wir vom Boot gehüpft sind runtertauchen, normalerweise sammelt man sich erst an der Wasseroberfläche. Man trifft sich also hier in etwa 5 Metern Tiefe, dann taucht man gemeinsam gegen die Strömung schnell ab. Das musste so schnell sein, weil einen sonst die Strömung wegtragen würde. Dann erreichten wir unter Wasser in etwa 25 Metern den Berg, hier haben wir uns an Felsen festgehalten und in die Strömung geschaut. Und in der Strömung kann man dann wie im Kino den Fischen zusehen. Dort schwimmen viele Haie und sonstige große Fische. Man kann die ganze Zeit einfach da hängen und zugucken. Nach einer gewissen Zeit schwimmt man dann mit der Strömung um den Berg rum und schaut sich die bunte Unterwasserwelt im Strömungsschatten des Berges an. Der Caldron ist ein sogenannter Shotgun-Tauchgang. An einer Stelle, eine kleine Meerenge zwischen zwei Inseln ist ganz starke Strömung. Hier taucht man rein und wird förmlich weg katapultiert. Ich fand das sehrt gruselig, da es mich ziemlich viel Anstrengung kostete aus der Strömung wieder raus zu schwimmen. Aber es war auf jeden Fall spannend.
Nach drei Tagen tauchen machten Joachim und ich erstmal eine kleine Pause und ein paar Ausflüge auf trockenen Boden. Wir besichtigten zwei Höhlen. Eine war besonders schön, hier war in der Höhle ein kleiner Pool. Wir waren mit einer Gruppe aus unserem Hostel unterwegs und planschten ausgiebig in dem unterirdischen Pool und erfreuten uns an den Lichtspielen, die durch die Sonneneinstrahlung an der Decke der Höhle entstanden.


Nach der kleinen Tauchpause ging ich wieder tauchen, Joachim machte wegen Ohrenschmerzen noch einen Tag mehr Pause. Insgesamt ging ich in Komodo fünf Tage tauchen, jeder Tag war einmalig und atemberaubend. Das Video von Joachim zeigt mehr wie wunderschön es dort ist, in Worten ist das kaum zu beschreiben:

